Was für ein wunderbarer Roman! Genau das Buch, das kluge Frauen gerne abends im Bett oder Sonntagnachmittags auf dem Sofa lesen. Der Verlag wirbt dafür mit dem Satz "Ein spritziger Weiberroman", doch das führt eher in die Irre. Es handelt sich bei diesem Buch um eine gut geschriebene, amüsante aber auch nachdenkliche Geschichte, eine Art weiblichen Entwicklungsroman. Die Heldin, Elisabeth Schneider verläßt ihren langjährigen Lebensgefährten Robert und sucht sich eine eigene Wohnung. Allein in ihrer neuen Höhle kann sie die Füße hochlegen und sich eine Soap im Fernsehen anschauen, sie darf auch mal Entspannungsmusik statt Wagner hören, kurzum, all das tun, worüber Robert, der hochgebildete Snob die Nase gerümpft hätte. Robert konnte es auch nicht ertragen, daß Elisabeth neben ihrer "seriösen" Arbeit als Übersetzerin Unterhaltungsromane schreibt. Damit verdient sie aber nicht nur sehr viel mehr Geld, es macht auch eindeutig mehr Spaß. Elisabeth hat nun auch mehr Zeit und Muße, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Sich zu fragen: "Wie bin ich zu der geworden, die ich bin, und wohin will ich in Zukunft gelangen? Wie gehe ich mit dem Älterwerden um? Und: Will ich wirklich mein Leben lang nur noch Kitschromane schreiben?" Elisabeth gründet mit ihren besten Freundinnen einen Klub der unabhängigen Frauen, die sich gegenseitig unterstützen wollen, wenn sie der Blues des Alleinlebens überkommt. Sie interessiert sich auch für die Nachbarn in ihrem neuen Wohnhaus, und schon steckt sie mitten in einem kleinen Kriminalroman um eine alte Frau und einen jungen Nazi. "Zwei Zimmer, Küche, Bad" ist ein Roman über Frauen, die in das "kritische Alter" kommen und über die Vorteile guter Freundschaften, ein Roman über die Wonnen des "Sichgehenlassens" und über das Bedürfnis nach Einfachheit und Integrität. Er macht Spaß und regt die Gehirnzellen an, und er ist gleichzeitig so etwas wie ein Ratgeber für Frauen, die alleine leben oder es vorhaben.

6 CDs ungehört jedoch nicht in Folie

MP3-CD wird nicht mitgeliefert!!!